A10: Silke Wellmeier

Der durchschnittliche Verdienst von Versicherten der Künstlersozialkasse liegt bei monatl. 1500,- brutto. Kaum ein anderes Berufsfeld mit meist einem akademischen Abschluss würde für eine solche Bezahlung arbeiten. Obwohl doch all diese Kulturtreibenden, die Künstler, Musikschullehrer, Filmemacher,…..einen so wichtigen Beitrag zu unserem gesellschaftlichem Leben beitragen und wir alle froh sind, diese Bereiche nach dem Lockdown wieder nutzen zu dürfen. Sollte es da nicht gerechtfertigt sein, angemessen entlohnt zu werden, dauerhafte Strukturen beispielsweise durch langfristige Verträge zu schaffen? All das ist in NRW in dem Kulturgesetzbuch angelegt. Ein guter Anfang, der aber noch der tatsächlichen Umsetzung bedarf. Auch fehlt es noch in manchen Bereichen, etwa einer finanziellen Verpflichtung des Landes an die Kommunen, wo bis zu 80% der Kulturarbeit geleistet wird. Dieser Auftakt sollte gut und fachkundig konkretisiert werden, um sein Potenzial auch umzusetzen. Dies ist mein konkreter kulturpolitischer Ansatz.

Ich möchte aber zudem das der Begriff Kultur gesamtheitlicher Berücksichtigung findet: Allzu häufig scheinen mir die Antworten auf die drängenden Fragen des Anthropozän, mit seinen multiplen Krisen allzu technisch verkürzt, linear beantwortet. Mir fehlt hier ein kulturellerer Blickwinkel.

Als ein Beispiel: das Thema Geld: Unsere tatsächlichen Schulden sind nicht die monetären, sondern, und darauf möchte ich mich hier konzentrieren, die nicht mehr vorhandene Biodiversität. Das Ziel, 2020 2% Wildnis-Fläche (NRW 0,19%), oder das der EU Parlamentarier 30% der Land und Wasserflächen unter Schutz zu stellen, (NRW 8%) ist hier noch eine große Zukunftsaufgabe. Ein Instrument auf Landesebene wäre hier die konsequentere Umsetzung der WRRL. Auch die Landschaftsplanung in dem Spannungsfeld zwischen Anspruch und mangelnder Umsetzung gilt es hier in den Blick zu nehmen.

Darum bewerbe ich mich hiermit um ein Votum, und hoffe auf eure Unterstützung.